Vorwort

Das Wort "Heimat" klingt altmodisch, irgendwie unpassend in einer vernetzten, grenzenlos gewordenen Welt. Man nennt sie sogar globalisiert.
Heute ist Multikulturalismus, die bunte Mischung der Kulturen, angesagt gegen die ewig Gestrigen, die die Grenzen dicht machen und alle "Fremden" abschieben wollen.
Vorwort
Doch mit der einfachen Gegenüberstellung von "Multikulti" und "Deutschland den Deutschen" ist man offenkundig in eine Sackgasse geraten.
Die Eingliederung kommt nicht voran und betroffen sind vor allem die Kinder und Jugendlichen. Darüber nachzudenken, was einem selbst Heimat bedeutet, welche Freiheiten und Probleme mit ihr verknüpft sind, macht aufmerksam für die Probleme der unfreiwillig Heimatlosen und all derjenigen, die zwischen verschiedenen Heimaten hin und her gerissen sind.
Vorwort
Heimat besitzt nicht ein paar gute und ein paar schlechte Eigenschaften, zwischen denen man wählen kann. Man kriegt und verliert sie nur ganz - mit allen ihren guten und schlechten Seiten. Und sie lässt sich nicht nach Belieben neu erfinden.
Vorwort
Die Arbeiten stellen eine Frage: Woran knüpft sich Identität, also das, worin sich ein Mensch erkennt und findet? Wie stellt sich Heimat dar? Was hat sie mit Macht zu tun? Ist sie an ein bestimmtes Gebiet gebunden? Ist Heimat teilbar oder unteilbar; und kann man eine andere als eine geographische Heimat finden? Wie lässt sich eine alte Heimat in eine neue Heimat überführen? Wie fühlt es sich an, willkommen oder unwillkommen zu sein?
Meine Heimat ist die Kunst

Kunst ist für mich
wie eine Brücke zwischen den Kulturen, sie bringt das Innere nach außen und das Äußere nach innen. Für mich ist Kunst auch, ein Weg der Verständigung in Bildern, der es erlaubt ins Gespräch zu kommen ...
Globalisierung und Migration
können zu interkulturellen Spannungen führen. Ist Kunst in der Lage, eine Brücke zwischen den Kulturen zu schlagen?
Doch die Einschätzungen, Wahrnehmungen und Wirkungen, die durch die Globalisierung individuell und kollektiv auf das menschliche Dasein drängen, insbesondere zwischen den Kulturen, unterschiedlichen Lebensauffassungen und vielfältigen Mentalitäten, stellen sich zum einen als „Aufeinanderprallen“ (Samuel P. Huntington: Clash between civilizations, 1996), zum anderen als „Our Creative Diversity“ (Weltkommission „Kultur und Entwicklung“, Unsere kreative Vielfalt, 1997) dar.
Kampf oder Dialog
Angesichts dieser scheinbar unüberbrückbaren Gegensätze – Kampf oder Dialog – ist es durchaus sinnvoll und nützlich, danach zu fragen: „Wie können
unterschiedliche Kulturen in einen fruchtbaren Dialog treten?“ und „Wie kann gegenseitiges Verständnis gefördert werden?“. Veränderungen in der Gesellschaft nicht durch das Finden von verborgenen Wahrheiten, sondern indem die Phantasie durch Kunst und politische Utopie angeregt und dadurch Neues `wahr` genannt wird“; was bedeutet, dass sich gesellschaftliches Bewusstsein (zuvorderst) nicht durch philosophische Überzeugungen bildet, sondern durch gemeinsame Vokabulare und Hoffnungen.
Inhalte
1. Interview: Was ist Heimat?
- Kurze Interviews aus Ägypten.
- Kurze Interviews von Migranten in Deutschland.
2. Artworks
Malereien, Fotografien und Texte, die auch als Ideen für Grafikarbeiten wie Poster, Bucheinbände, Symbole, usw. verwendet werden.
3. Filme
Kurze Kunstfilme und Dokumentationsfilme (Interviews aus Ägypten und Deutschland).
Kooperationspartner
In Deutschland
Haus International e.V.
vhs Landshut
Fremdsprachenschule Landshut
Nahost Forum Bayern e.V.
Katholisches Jugendsozialwerk Landshut
DiLA Landshut
In Ägypten
The Egyptian Film Center in Cairo
The Catholic Center of Cinema in Cairo